Am Sonntag, den 11. Februar, ist der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft. An diesem Tag werden ihre Rollen und Beiträge in der Wissenschaft und Technik gewürdigt. Zudem wird Aufmerksamkeit geschaffen, da Frauen in diesen Bereichen noch immer unterrepräsentiert sind.
Aus diesem Anlass hat das Multitechnologie-Unternehmen 3M mit der Chemikerin Patricia Tegeder zu ihren persönlichen Erfahrungen als Frau in der Wissenschaft gesprochen. Tegeder ist seit über fünf Jahren bei 3M tätig und arbeitet aktuell als Chemikerin im Corporate Research Materials Lab und forscht an Materialien für die Elektrifizierung der Automobilindustrie.
1. Frau Tegeder, warum haben Sie sich für einen Beruf im MINT-Bereich entschieden?
Aus Interesse. Schon als Kind wollte ich immer verstehen, warum die Dinge so sind wie sie sind. Die Naturwissenschaften haben mir auf diese Frage Antworten gegeben. Später fand ich es spannend, wie man diese Neugier mit der Aufgabe verbinden kann, reale Problemstellungen zu lösen. Deswegen habe ich mich nach meiner Promotion entschieden, die Universität zu verlassen und in ein Unternehmen zu wechseln, wo ich meine Fähigkeiten neben der reinen Forschung für die Entwicklung von sinnvollen Produkten nutzen kann. Ich treibe mit meiner Arbeit an Batteriematerialien die E-Mobilität voran – das ist für mich eine der größten Motivationen in meinem Beruf.
2. Hatten/Haben Sie dabei (weibliche)Rollenvorbilder gehabt? Wenn ja, welche?
In meiner Schulzeit und an der Universität gab es leider nicht viele weibliche Vorbilder. Der MINT-Bereich ist immer noch sehr stark Männerdominiert. Vor allem die großen bekannten Persönlichkeiten sind zumeist Männer, etwa die meisten bisherigen Nobelpreisträger oder Gründer von innovativen Tech-Firmen. Auf einer Konferenz in den USA habe ich dann zum ersten Mal viele tolle Wissenschaftlerinnen an einem Ort getroffen – das war für mich eine prägende Erfahrung. Auch jetzt in meinem Unternehmen bin ich von vielen beeindruckenden Frauen umgeben, die mich tagtäglich inspirieren.
3. Was muss sich aus Ihrer Sicht noch ändern, um mehr Frauen und Mädchen für die Branche zu begeistern?
Wir sollten die Vielfältigkeit der Berufswege für Frauen und Mädchen noch sichtbarer machen. Als ich angefangen habe Chemie zu studieren, wurde ich oft gefragt, ob ich Lehrerin werden möchte. Der MINT-Bereich bietet jedoch unterschiedlichste attraktive und zukunftsfähige Karrierewege an. Ich denke, viele Mädchen und Frauen fänden es spannend, an Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, Energiewende, Biotechnologie oder Künstlicher Intelligenz zu arbeiten. Zudem wird der MINT-Bereich oftmals für sehr theoretisch gehalten – zu Unrecht. Hier brauchen wir mehr Vorbilder, die aus ihrem Alltag in einem MINT-Beruf erzählen. Unser „Science is fun“-Programm etwa ist ein schönes Beispiel: Technische 3M Mitarbeitende führen mit den Schülern alltagsnahe Experimente durch und erzählen von ihren Berufen. In der Schule werden meist die Impulse für die spätere Berufswahl gesetzt – hier können wir gut ansetzen und ein Bewusstsein für den MINT-Bereich schaffen.
3M treibt Förderung von Frauen in der Wissenschaft voran
Frauen und Mädchen für eine Laufbahn in der Wissenschaft zu begeistern und sie auf dem Weg zu fördern, bleibt ein wichtiges Thema. In ihrer letztjährigen „State of the Science Index Studie“ hat 3M etwa festgestellt, dass die große Mehrheit der deutschen Befragten (83 %) für mehr Diversität und Inklusion in MINT-Berufen sind. Gleichzeitig finden fast ebenso viele Deutschen (80 %), dass mehr dafür getan werden sollte, Menschen aus unterrepräsentierten Gruppen zu einer MINT-Karriere zu begeistern.
Für 3M ist eine vielfältige Belegschaft für dringend benötigten wissenschaftlichen Fortschritt ein wichtiger Baustein. Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels im MINT-Bereich fördert 3M Mädchen und Frauen in der Wissenschaft. So engagiert sich 3M in zahlreichen Initiativen wie dem Girls' Day, einem bundesweiten Berufsorientierungstag für Mädchen. Darüber hinaus führt 3M Schülerinnen und Schüler praxisnah an naturwissenschaftliche Tätigkeitsfelder mit dem eigenen Workshop-Format "Science is Fun" heran. Mit dem 3M internen Netzwerk Technical Women's Leadership Forum unterstützt das Unternehmen zudem gezielt weibliche Führungskräfte im technischen Bereich.
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